Wohngruppe MOVE in Marienberg
Kontakt
Wohngruppe MOVE in Marienberg
Friesengasse 01
09496 Marienberg
Ansprechpartner der Teamleitung:
Thomas Niewiera, Dipl.-Psych.
Simone Hüttl, Teamleiterin
- (+49) 03735 266275
- move-wg-mab@t-online.de
Haus
Das Haus der Wohngruppe befindet sich im Zentrum der Stadt Marienberg im Erzgebirgskreis.
Zum Gebäude gehören ein Parkplatz und eine Freifläche hinter dem Haus. Sie bietet Platz für vielseitige sportliche Aktivitäten (Sommer und Winter) und zur Erholung.
Kinder und Jugendliche
Die Wohngruppe bietet Platz für 6 geschlechtsgemischte Kinder und Jugendlichen, die jeweils in Einzelzimmern leben. Es gibt jeweils für Mädchen und Jungs getrennt ein Bad mit Dusche, zwei Waschbecken und einer Toilette. Die Zimmer werden von den Kindern und Jugendlichen mit dem Hausmeister gemeinsam farblich gestaltet und eingerichtet.
Im Haus stehen den Kindern und Jugendlichen Gemeinschaftszimmer wie der Gruppenwohnraum, eine Küche, ein Esszimmer, das Beschäftigungszimmer und der Sportbereich zur Verfügung.
Wir bieten eine familiäre Atmosphäre, intensive und individuelle Beziehungsarbeit, psychologische Betreuung und Diagnostik und einen hohen Personalschlüssel (1:1).
Wir möchten für die Kinder und Jugendlichen erreichen, dass sie Bindungsstabilität, Lebensfähigkeit, Gruppenfähigkeit, Konfliktlösungen ohne Aggressionen und gesellschaftliche und rechtstaatliche Normen erfahren, erlernen und einhalten.
Das Betreuungsalter der Kinder und Jugendlichen liegt zwischen 10 bis 21 Jahren. In der Wohngruppe werden Kinder und Jugendlichen ab einem Alter von 10 Jahren aufgenommen.
Die Betreuungszeiten sind ganzjährig 24 Stunden.
Die Wohngruppe ist zugelassen für den bundesweiten Einzug für Leistungen gemäß § 34, § 34 i. V. m. § 35a und § 41 KJHG, SGB VIII.
Mitarbeiter
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen wird von 6 anerkannten sozialpädagogischen Fachkräften ausgefüllt und zusätzlich einem Diplom – Psychologen.
Im technischen Dienst ist ein Hausmeister beschäftigt.
Prinzipielle Verhaltensweisen und Grundeinstellungen des Betreuungspersonals sind:
- Halten und Aushalten
- Emotionales Einlassen
- Klären, Konfrontieren, Begrenzen (Grenzsetzung)
- flexibles Reagieren
- „Deuten“ als Handlung
- formale Neutralität
- Bereitschaft zur Übertragungs- / Gegenübertragungsanalyse (Selbstreflektion)
- Realitätsbezug
- Förderung positiver (erwarteter) Übertragungen, ohne sie verbal zu interpretieren
- Auflösung von Projektionsmechanismen und Spaltungserleben
- Bestätigung „ich bin gut“
- Vertrauen erlebbar machen
Grundlage
Die Hilfe einer langfristig angelegten vollstationären Betreuung unter offenen Bedingungen setzt einen hohe Betreuungsschlüssel, qualifiziertes Personal, regelmäßige Supervision und Fallbesprechungen sowie Weiterbildungsveranstaltungen voraus.
Die Betreuung in der Gruppe (Bezugserzieher-System mit bindungspädagogischem Ansatz) wird definiert durch ein zweifach supervidiertes System mit der Zielsetzung, ein selbst- und beziehungsreflektiertes Verhalten der sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu entwickeln, zu koordinieren und zu unterstützen. Sinn und Zweck dieses Vorgehens ist die sozialpädagogische Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung in der Beziehung
Betreuung
Der Faktor der Intensität der Betreuung ist in unserem Verständnis also nicht nur definiert durch den Personalschlüssel und dem Zeitaufwand pro Kind, sondern durch die bindungsfundierte Qualität der Betreuung.
Die Sicherstellung der alters- und entwicklungsangemessenen Aufsichts- und Betreuungspflicht wird durch pädagogische Fachkräfte in Doppeldiensten mit Schichtsystem gewährleistet.
Die Betreuung beinhaltet eine ausgewogene und bedingungsspezifische Systematisierung eines multistrukturellen Prozesses zwischen:
- formaler Strukturierung und Begrenzung bzw. Normsetzung
- dem individuell orientierten Einsatz der Zusatztherapien
- der dynamischen Rangordnungsstruktur zwischen den Kindern und Jugendlichen der Gruppe
- der Beziehung der Kinder und Jugendlichen zum Betreuungsteam und der Therapeuten
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche:
- Mit hochriskant belasteten Entwicklungs- und Bindungsbiographien (inadäquate Eltern-Kind-Beziehungen: dysfunktionale, vernachlässigende, versagende, erschöpfte und abwehrende Eltern- und Familienkonstellationen)
- Mit Gewalt- und sexuellem Missbrauchserleben
- deren psychosoziale und emotionale Anpassungsstrategien versagen oder/und deren Anpassungsstrategien das Entwicklungswohl erheblich, sowohl akut als auch langfristig gefährden oder/und gefährdet haben
- welche in der Regel auch Lern- und Leistungsprobleme haben, deren Lernbiographie von Versagen, Misserfolg und Absentismus charakterisiert ist
- mit Denk-, Erlebens- und Verhaltensweisen, welche in der Regel mit den Attributen wie: auffällig, defizitär, gestört, abnorm besetzt werden, insofern auch eine klinische Relevanz haben
- die im Entwicklungsverständnis nach stationär-psychiatrischer Behandlung „nachsorgender“ Stabilität und Aufarbeitung bedürfen
- die insbesondere deshalb einer intensiven Einzelbetreuung mit höherem Personalschlüssel bedürfen
Für weitere Informationen können Jugendämter unsere ausführliche Konzeption anfordern.